Im ersten Schwangerschaftsdrittel wächst das Kind schneller und intensiver als zu jedem anderen Zeitpunkt in seinem Leben. Der Stoffwechsel der Schwangeren ist mit dem schnellen Wachstum in dieser Phase rasch überfordert. Bei vielen Frauen führt dies zu morgendlicher Übelkeit. Einerseits ist dies ein Zeichen für eine intakte Schwangerschaft, zugleich aber auch ein sehr unangenehmer Zustand.
In diesem Artikel erläutern wir die Gründe dafür und geben dir einige praktische Tipps, die du zu Hause ausprobieren kannst. Jetzt schauen wir uns an, wie die Homöopathie bei der Behandlung der morgendlichen Übelkeit helfen kann.
Dieser Artikel wurde von Melanie Serret geschrieben, einer zertifizierten Homöopathin für Babys, Kinder und Erwachsene. Zusammen mit ihrer Partnerin Sina betreibt sie eine Praxis für Osteopathie und Homöopathie für Kinder und Erwachsene sowie für Körpertherapie in Berlin.
Der homöopathische Ansatz bei morgendlicher Übelkeit
Homöopathie ist eine ganzheitliche Heilmethode, die sowohl körperliche als auch psychische Symptome behandelt. Für mich ist ein Symptom immer ein wichtiger Hinweis darauf, dass an dieser Stelle Aufmerksamkeit erforderlich ist.
Die Homöopathie kann bei Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft sehr wirksam helfen. Das Ziel ist nicht, die Übelkeit im ersten Schwangerschaftsdrittel zu stoppen, sondern das Erbrechen zu beruhigen und den Gesamtzustand der Schwangeren zu verbessern.
Die folgenden Informationen sind für mich bei der Auswahl des richtigen homöopathischen Mittels wichtig:
Wann haben die Symptome begonnen?
Zu welcher Tageszeit treten die Symptome auf?
Was verschlimmert oder bessert die Symptome? (z.B. Kälte, Bewegung, Nässe, Wärme, Geräusche, Essen, heiße Bäder, Augen schließen)
Wodurch werden die Symptome ausgelöst? (z. B. Geruch von Lebensmitteln, Bewegung, Stress)
Welche Heißhungerattacken oder Abneigungen gegen Lebensmittel bestehen? (z. B. Abneigung gegen Fleisch, Fisch, Milch, Käse oder Verlangen nach Obst oder kalten Getränken)
Welche Symptome begleiten die Beschwerden? (z. B. Schläfrigkeit, Blähungen, Ohnmacht, Schweißausbrüche, Reizbarkeit, sauer-bitterer Geschmack im Mund)
Wie ist der emotionale Zustand der Betroffenen?
Bei der Auswahl des richtigen homöopathischen Mittels sind für mich auch die Besonderheiten der zu behandelnden Person wichtig.
So braucht eine Frau, die vor der Schwangerschaft beruflich sehr engagiert war und deren Karriere sehr wichtig war und die sich deshalb mit der neuen Lebenssituation schwer tut, ein anderes homöopathisches Mittel als eine Frau, die z.B. Angst hat, dass ihr Körper nach der Geburt nicht mehr so aussieht wie vorher oder eine Frau, die Angst hat, durch die Geburt ihres Kindes ihre Freiheit zu verlieren. Dies sind nur einige Beispiele.
Diese Ängste sind oft unbewusst und es ist wichtig, sie behutsam anzusprechen.
Es kann sein, dass die Schwangerschaft herbeigesehnt wurde und die Schwangere sich diese Ängste nicht eingesteht. Das kann dazu führen, dass ihr Körper reagiert und Symptome hervorruft.
Wir Menschen sind komplexe Wesen und sind mehr als nur unser Körper.
Die Einbeziehung des Charakters eines Menschen, seiner Vorlieben und Abneigungen, seiner Ängste, seiner Vitalität und Talente, seines Energieniveaus, seines familiären Hintergrunds und letztlich seiner körperlichen Symptome sind für mich in meiner homöopathischen Arbeit sehr wichtige Hinweise und helfen mir, das richtige homöopathische Mittel zu finden.
Dies gilt auch für Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft.
Wenn die Schwangerschaft als eine Zeit erlebt werden kann, die die Schwangere mit Energie erfüllt, in der sie sich ganz auf sich selbst und das wachsende Leben in ihr konzentrieren kann, können die Weichen für eine liebevolle Mutter-Kind-Bindung gestellt werden.
Die Schwangerschaft, die Zeit um die Geburt herum, die Zeit nach der Geburt, die Zeit des Stillens und die damit verbundenen Herausforderungen können von homöopathischer Unterstützung sehr profitieren. Wenn du Unterstützung möchtest, kannst du dir Melanies Profil ansehen und dich mit ihr in Verbindung setzen.
