Wenn du nach einem Betreuungsplatz für dein Kind suchst, stößt du wahrscheinlich als erstes auf Kindertagesstätten (kurz: Kitas). Aber wusstest du, dass es auch eine zweite Art von Kindertagesstätte für die Kleinen gibt?
Die zweite Option hat verschiedene Namen: Tagesmutter, Tageseltern oder Kindertagespflege. Am häufigsten wird sie als Tagesmutter bezeichnet - ein bisschen altmodisch, aber die Idee ist, dass eine qualifizierte Person (oft eine oder mehrere Frauen, aber manchmal auch Männer oder ein Paar) dein Kind tagsüber betreut.
Vieles ist wie bei Kitas auch: Tagesmütter haben eine offizielle Zertifizierung oder einen Abschluss, der vom Jugendamt überprüft wird. Es gelten die gleichen Richtlinien (das Berliner Bildungsprogramm) wie in der Kita. Auch sie akzeptieren den Kita-Gutschein.
Aber was sind die Unterschiede zwischen einer Kita und einer Tagesmutter?
Der wichtigste Unterschied ist, dass Kitas in der Regel Kinder im Alter von 1-6 Jahren aufnehmen, während Tagesmütter normalerweise nur Kinder im Alter von 1-3 Jahren betreuen.
Aber es gibt noch ein paar weitere Unterschiede:
Je nach Qualifikation können sich Tagesmütter um bis zu 5 Kinder kümmern. Wenn sie sich mit einer anderen Tagesmutter/einem anderen Tagesvater zusammentun, können sie sich gemeinsam bis zu 10 Kinder betreuen.
Das Umfeld ist oft familiärer und es gibt weniger Kinder als in der Kita - manchmal nutzt die Tagesmutter ein Zimmer in ihrer eigenen Wohnung oder sie mietet eine kleine Wohnung an.
Diese Dinge solltest du bei deiner Entscheidungsfindung beachten:
In einer Kita, vor allem in den größeren, können sich die Mitarbeiter/innen gegenseitig vertreten, wenn jemand krank wird, was bei einer Tagesmutter nicht möglich ist.
Aufgrund der kleineren Gruppengröße wird dein Kind aber vielleicht seltener krank und bringt weniger Infekte mit nach Hause, was definitiv ein Vorteil ist!
Oft haben Tagesmütter eingeschränkte Öffnungszeiten, also prüfe, ob das für deine Familie und deinen Arbeitsalltag in Frage kommt.
Erkundige dich auch nach Ferienzeiten und anderen Schließtagen.
Wie bereits erwähnt, nehmen die meisten Tagesmütter nur Kinder bis zu einem Alter von 3 Jahren auf, also musst du anschließend eine Kita finden, in die dein Kind wechseln kannst (was allerdings einfacher ist, als einen Platz für ein 1-jähriges Kind in einer Kita zu finden!)
Da sich jeden Tag dieselbe Person um dein Kind kümmert, bekommst du vielleicht ein etwas besseres Feedback über die Entwicklung deines Kindes als in einer Kita.
Vielleicht macht es auch Sinn für Euch, beide Optionen zu verfolgen, um Eure Chancen auf einen Platz zu erhöhen.
Wie du einen Platz bei einer Tagesmutter findest
Anders als bei Kitas gibt es derzeit keine Online-Datenbank mit allen Tagesmüttern in Berlin. Es gibt zwei Möglichkeiten:
1. Kontaktiere dein örtliches Jugendamt, um eine aktuelle Liste mit Tagsmüttern in deinem Bezirk zu erhalten, Hilfe bei der Suche zu bekommen und dich über freie Plätze zu informieren:
2. Wir haben eine Liste mit Links für jeden Bezirk zusammengestellt:
Neukölln (scrolle auf der verlinkten Seite nach unten für die PDF-Liste)
Steglitz-Zehlendorf Liste der freien Plätze
Tempelhof-Schöneberg (scrolle auf der verlinkten Seite nach unten für die PDF-Listen)
Treptow-Köpenick (scrolle auf der verlinkten Seite nach unten für die PDF-Liste)
Zu guter Letzt öffnen einmal im Jahr (meist im Mai) ausgewählte Tagesmütter ihre Türen für Eltern, die mehr über das Konzept erfahren wollen. Erfahre mehr auf der "Guck an Kindertagespflege"-Website oder auf der Facebook-Seite.
Viel Glück bei der Bewerbung!
