Das Erzählt Dir Niemand über das Erste Kitajahr

Von Melanie

Zuletzt aktualisiert am 18 December 2024

Ja, es ist schwer, eine Kita zu finden und es ist ebenso schwer, ein Kind in der Kita einzugewöhnen (Stichwort: Eingewöhnung). Aber niemand spricht darüber, wie schwer das erste Jahr oder die ersten zwei Jahre sein können, wenn die Kinder sehr jung in die Kita kommen!

Dies ist also der Blogbeitrag, den ich gerne gelesen hätte, als unsere Tochter in die Kita kam - ich hätte mich so viel besser vorbereitet gefühlt! Jetzt hoffe ich, dass ich das Wissen weitergeben kann, das wir als Eltern gewonnen haben, als unser(e) Kind(er) in die Kita kamen...

Zunächst das Wesentliche:

Kita-Kinder werden krank. Sehr oft. Und die Eltern auch. Und die Erzieher*innen...

Wir dachten, dass sich nach der Eingewöhnung eine entspannte Routine aus Arbeit und Kita mit minimalen Unterbrechungen einstellen würde. Aber wir haben uns sooo sehr geirrt.

Wie sich herausstellte, wird das durchschnittliche Kind im Kita-Alter 12 Mal im Jahr krank! Von Erkältungen über regelmäßige Magen-Darm-Infekte oder andere unangenehme Krankheiten wie Hand-Mund-Fuß und dazu das Zahnen bei den Kleinsten...

Vor allem im Herbst und Winter werden auch die Erzieher*innen häufiger krank, was dazu führen kann, dass an bestimmten Tagen weniger Kinder betreut werden können, die Einrichtung früher schließt oder (im schlimmsten Fall) an bestimmten Tagen ganz geschlossen wird.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es ein ziemliches Chaos war, vor allem während der Pandemie.

Aber selbst vor der Pandemie waren wir völlig unvorbereitet auf die Anzahl der Tage, an denen unser Kind zu Hause bleiben musste, weil es krank war, und auf die Häufigkeit, mit der wir selbst krank wurden (und zwar nicht nur für 2-3 Tage wie früher, sondern für 10 Tage am Stück).

Das kann man tun!

Ich denke, es ist hilfreich, sich mental auf den schlimmsten Fall vorzubereiten, damit es einen nicht völlig unvorbereitet trifft. Und vielleicht wird es auch nicht ganz so schlimm - das hängt von deinem Kind, der Größe der Kita-Gruppe, deinem eigenen Immunsystem usw. ab.

Hilfreich ist es auch, die rechtlichen Rahmenbedingungen rund um die Kinderkrankentage zu kennen. In Deutschland haben gesetzlich krankenversicherte Arbeitnehmer (und auch einige Freiberufler) Anspruch auf eine bestimmte Anzahl von Kinderkrankentagen. Dies gilt auch für Eltern mit Kindern bis zu 12 Jahren, die ebenfalls gesetzlich versichert sind.

Seit Januar 2024 haben Eltern Anspruch auf bis zu 15 Arbeitstage pro Kind bei einer Höchstgrenze von 35 Tagen pro Jahr. Alleinerziehende haben Anspruch auf 30 Tage pro Kind und Jahr (Höchstgrenze: 70 Tage pro Jahr).

Dafür musst du deinem Arbeitgeber und deiner Krankenkasse ein ärztliches Attest vorlegen. Für die Tage, die du in Anspruch nimmst, erhältst du von deiner Krankenkasse das Kinderkrankengeld, das auf 90 % deines Nettolohns begrenzt ist (bzw. ab 2024 auf maximal 120,75 € pro Tag), es sei denn, dein Arbeitgeber hat eine andere Regelung getroffen (was bei einigen Tech-Unternehmen der Fall ist, die die Krankenversicherung umgehen und den vollen Betrag auszahlen).

(Freiberufler und Selbstständige haben leider keinen Anspruch auf diese Leistungen, es sei denn, sie haben sich für den Bezug von Krankengeld entschieden oder ihre Krankenkasse bietet Kinderkrankengeld an).

Es ist ebenfalls hilfreich, vorab zu besprechen, wer sich in solchen Fällen um das Kind/die Kinder kümmert, damit sich jeder Partner über seine Rolle und Verantwortung im Klaren ist.

Um nicht so oft krank zu werden, gibt es einige Grundregeln, die du befolgen kannst. Wasch dir regelmäßig die Hände mit Seife (die eigenen und die des Kindes). Wasch die Wasserflasche deines Kindes regelmäßig und gründlich. Das Gleiche gilt für Schnuller.

Irgendwann war ich so verzweifelt, dass ich auch meine Hausärztin um Empfehlungen bat. Sie schlug vor, Orthomol Immun* (für Erwachsene) drei Tage lang einzunehmen, wenn wir spüren, dass eine Erkältung im Anmarsch ist. Es ist relativ teuer, aber es scheint geholfen zu haben. - entweder tatsächlich oder einfach weil wir etwas getan hatten und uns deshalb besser fühlten.🤷🏼‍♀️

Schließlich ist es auch sehr hilfreich, eine vertraute Person zu haben, die beim Abholen aus der Kita und bei Nachmittagsaktivitäten unterstützen kann, wenn man selbst krank ist. Denk also unbedingt darüber nach, einen Babysitter zu suchen, der in diesen Fällen helfen kann (und dir vielleicht auch etwas Freizeit verschafft, wenn du nicht krank bist!).

Ich hoffe, dieser Artikel ist nicht zu negativ oder pessimistisch ausgefallen 😅. Aber ich denke, für viele Familien ist das die Realität im ersten Kita-Jahr und ich glaube, es ist das Beste, darauf vorbereitet zu sein.

Ich hoffe allerdings, dass euer erstes Jahr nicht ganz so hart wird und drücke euch die Daumen!

*keine Werbung oder Affiliate-Link, nur eine Empfehlung unseres Hausarztes


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